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Cornwall - 2006 

 
 

Samstag,den 1.7.2006 – 1.Fahrtag 

Bruinisse – Roompot Marina – 20 Seemeilen 

Am Freitag Abend sind wir mit vollgepacktem Kombi in Bruinisse angereist.  Am Schiff angekommen, stellten wir fest, daß das neue Großfall, das noch von der Werft montiert werden sollte, natürlich nicht montiert war. Nach ernsthafter Zusicherung der HR Vertretung vor Ort, daß das alte Fall noch voll o.k. sei, sind wir dann am Samstag um 11.00 Uhr Richtung Schleuse motort und man wird es kaum glauben, wir konnten sofort einfahren. Der Rest war Routine. Hinter der Schleuse wurde der Blister gesetzt. Um 14.30 lagen wir in der zugewiesenen Box in der Roompot Marina. Wir sind dann vom Boot aus erst mal schwimmen gegangen, da es unerträglich heiss war. Am Abend gab es dann „so schmeckts an Bord". 

Sonntag,den, 2.7.2006 – 2. Fahrtag 

Roompot - Nieuwport (Belgien) - 52 Seemeilen 

Um 7.30 Uhr sind wir Richtung Roompotschleuse gefahren, kamen aber leider nicht mehr mit, da die Schleuse sich vor unseren Augen gerade schloss. Beim 2.Anlauf klappte es dann und wir sind auf die Nordsee entlassen worden. Da nicht sehr viel Wind stand, sind wir den größten Teil der Strecke bis Nieuwport (Belgien) motort. Vor Nieuwport wurden Regatten gefahren und dementsprechend voll war es vor dem Hafen und in der Einfahrt. Zusätzlich nutzten noch unzählige Sonntagsausflügler den schönen Tag zu Bootsausflügen. Um 16.00 Uhr waren wir dann fest im Königlichen Jachthafen Nieuwport (rechter Jachthafen wenn man von See kommt). Freudige Überraschung, man hat neue Besucherstege ausgelegt, an denen wir komfortabel festmachen konnten. Abends wurde das Clubrestaurant gestürmt. 

Montag, den 3.7.2006 – 3.Fahrtag 

Nieuwport – Dover (England) – 55 Seemeilen 

Um 8.00 Uhr auslaufen aus Nieuwport mit Ziel Dover (GB). Wind E 2 Bft. Parallel entlang der belgischen und französischen Küste bis zur Tonne Rytingen SW. Von dort Samstag aus konnten wir dann unter Goßsegel und Genoa das Verkehrstrennungsgebiet rechtwinkelig queren. Vorbei am Feuerschiff South Goodwin ging es dann unter vollen Segeln Richtung Dover. Seit dieser Saison hat ein elektronischer Kartenplotter auf unserem Schiff Einzug gehalten, der zudem an eine AIS-Empfangsanlage angeschlossen ist. 

Alle größeren Schiffe senden mitlerweile auf einer UKW Frequenz Ihren Schiffsnamen bzw. Ihre MMSI- Nummer, Ihre Geschwindigkeit, Ihren Kurs, Ihren Zielhafen und div. andere Informationen. Diese Infos empfängt die AIS- Anlage auf unserem Schiff und stellt sie als kleine Dreiecke für jedes Schiff auf der elektronischen Seekarte dar. Man kann also auf einen Blick erkennen, ob Kollisionsgefahr besteht. Für uns ist das die Erfindung des Jahrhunderts. Wir haben aber auch unser Radar mitlaufen lassen um Schiffe zu erkennen die noch nicht mit AIS ausgerüstet sind. Um 17.00 Uhr waren wir fest im Jachthafen Dover (Grandville Dock). Zur gelungen Überfahrt gab es ein Dinner in einer Kneipe am Wellington Dock. 

Dienstag, den 4.7.2006 – 4. Fahrtag 

Dover – Eastborne - 47 SeemeilenUm 8.30 Uhr verlassen wir Dover mit Ziel Richtung Eastbourne. Wir wollen die mitlaufende Tide ausnutzen. Leider kommen wir nur bis zur Ausfahrt des Grandville Docks. Dort versperrt uns eine Hafenbarkasse die Weiterfahrt. Rücksprache über CH 80 mit der Marina ergibt, dass man im Außenhafen 2 Bomben gefunden hat. Der ganze Hafen wurde gesperrt. Wir also wieder zurück in unsere Box im Grandville Dock. Kaum dort angekommen, kam dann doch die Freigabe zur Ausfahrt und auch Port Control gab über CH 74 sein o.k.  

Die Fahrt ging entlang der Küste vorbei an den imposanten Kreidefelsen. In der Rye Bay kam plötzlich ein Militärboot auf uns zu und bat uns englisch freundlich, 1 Seemeile weiter auf See zu fahren, da militärische Übungen in dem durchfahrenen Gebiet angekündigt sind. Dem Vorschlag sind wir natürlich gerne gefolgt. Der Hinweis auf ein Übungsgebiet stand übrigens auch in der Seekarte. Kaum waren wir wieder auf Kurs, verdunkelte sich der Himmel. Ein Gewitter braute sich zusammen. Innerhalb einer halben Stunde prasselte Regen auf uns nieder und Blitze durchzuckten den Himmel begleitet von Starkwindböen. Der Spuk dauerte insgesamt eine halbe Stunde, dann hat sich das Gewitter auf Land zurückgezogen. Um 16.00 Uhr sind wir durch die Schleuse zur Eastbourne Marina geschleust. Wir durften uns einen der freien Liegeplätze aussuchen. 

Mittwoch den 5.7.2006 – 5. Fahrtag 

Eastborne – Brighton – 22 Seemeilen 

Morgens entwickelte sich wieder ein Gewitter mit einem starken Platzregen. Leider hatten wir vergessen 2 Seitenfenster zu schließen, die sich hinter den Gardinen versteckten. Als wir es merkten, waren im Salon bereits die Polster auf beiden Seiten regendurchtränkt. Ingrid hat sie so gut wie möglich ausgepresst und wir mussten die Heizung zur Trocknung der Polster laufen lassen. Eigentlich wollten wir von Eastbourne aus direkt zur Isle of Wight weiter. Da wir morgens aber Wind aus SW 3...4 Bft. hatten, haben wir uns entschieden, nur bis Brighton zu segeln. Bei mitlaufender Tide sind wir um 10.30 Uhr losgefahren. Erst unter Motor – dann mit Groß + Genoa. Um 14.00 Uhr waren wir fest in der Brighton Marina. Vor dem Hafen lag ein Kreuzfahrtschiff vor Anker. Es war die MS Europa wie wir Dank AIS schnell erfuhren. Die Tender der MS Europa huschten ständig zwischen Schiff und Landungssteg im Jachthafen hin und her. In Brighton waren dann auch die Polster fast wieder trocken. Bei strahlendem Sonnenschein wurde die Resttrocknung an der frischen Luft fortgesetzt. Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch Brighton konnten wir an Bord futtern wie bei Muttern.  

Donnerstag, den 6.7.2006 – 6. Fahrtag 

Brighton – Cowes (Isle of Wight) – 52 Seemeilen 

Bei SW 3 Bft. und Nebel sind wir um 8.00 Uhr bei ablaufendem Wasser Richtung Cowes (Isle of Wight) gestartet. Zunächst haben wir für 22 Seemeilen einen SW-Kurs gesteuert.Ab der Untiefentonne Owers, weit draussen vor Selsey Bill, konnten wir dann bei halbem Wind mit Groß + Genoa mit 4...5 Bft. aus SW Richtung Solent segeln. Trotz erheblichem Gegenstrom auf dem letzten Stück, waren wir um 17.00 Uhr in Cowes. Wir bekamen einen Liegeplatz bei Shepards Wharf (gegenüber vom Red Funnel Fährterminal). Der nächste Tag sollte zur Inselbesichtigung genutzt werden. 

Freitag, den 7.7.2006 – kein Fahrtag 

Inselbesichtigung - Mit dem Bus nach Newport und anschließend ein Besuch von Ingrids Gasteltern, bei denen sie vor 35 Jahren mal als "paying guest" war. Wir haben die Familie auch tatsächlich gefunden. Leider lebt nur noch die Gastmutter aber es war ein freudiges Wiedersehen nach dieser langen Zeit. Am Nachmittag musste dann noch , als Beschäftigungsterapie des Hafenmeisters, das Schiff auf einen anderen Liegeplatz verlegt werden natürlich bei aufgefrischtem Wind und engsten Platzverhältnissen. 

Samstag, den 8.7.2006 – 7. Fahrtag 

Cowes – Poole Harbour – 30 Seemeilen 

Der Wind kam wieder einmal aus SW mit 4 Bft. Genau die Richtung in die wir wollten. Nächstes Etappenziel sollte der Naturhafen von Poole sein( zweitgrößter Naturhafen der Welt – nur Sydney ist größer).Unser Nachbarlieger in Cowes warnte uns davor, dass es am Wochenende in Poole Harbour sehr schwierig wird, einen Liegeplatz zu bekommen. Wir sollten früh dort sein. Auch der Wetterbericht hatte keine guten Nachrichten. Aus SW näherte sich ein Tiefdruckgebiet, das der englischen Südküste Starkwind und Regen bringen sollte. Am Abend sollte es auf-frischen. Wir sind also um 8.00 Uhr und mitlaufender Tide in den Solent geschippert - Kurs SW . Vorbei an Yarmouth ging es Richtung westlichem Solent Ausgang.  Ein Highlight war das Passieren der „Needles ,einer bizarren Felsformation die vorgelagert im Wasser vor der Westküste der Isle of Wight steht. Wir hielten Kurs auf Handfast Point um dann nach Norden in die Fahrrinne zum Naturhafen von Poole einzudrehen. Glücklicherweise hatte der Wind auch nach Süd gedreht. Wir konnten das letzte Drittel unter gerefter Genoa und Großsegel zurücklegen. Allerdings hatten wir wieder einmal vergessen ein Fenster richtig zu schließen. Überkommende Gischt hatte deshalb seinen Weg ins Schiffsinnere gefunden. Der Schaden hielt sich in Grenzen – nur eine Gardine musste in Süsswasser ausgewaschen werden.Was wir dann erlebten übertraf alle unsere Erwartungen. Aus allen Ecken kamen uns Boote entgegen. Es gab riesige Bojenfelder mit Schiffen und die Hauptfahrrinne glich einem einzigen Wasserstrudel durch die ständig mit voll Speed fahrenden Boote. Dazwischen dann zur Steigerung des Adrenalinspiegels noch eine Kettenfähre und davor ein gekenterter Wasserscooter sowie eine Großfähre und ein riesiger Seacat. Irgendwie sind wir dann durch dieses Gewusel doch durchgekommen und haben den Stadthafen von Poole (früher Dolphin Yacht Hafen) erreicht.  Das Hinweisschild „Harbour Full" war glücklicherweise noch nicht aufgestellt. An einem Längssteg entdeckten wir einen freien Liegeplatz, den wir zielstrebig ansteuerten. Im Hafenbüro sagte man uns dann nach Abschätzung unserer Nußschale, daß der Hafen voll sei. Alle Plätze seien vorreserviert. Auf mein ungläubiges Staunen hin , sagte man uns dann, wir sollten erst mal liegen bleiben und in ½ Stunde noch einmal nachfragen. Vielleicht würde jemand absagen. Nach genau 30 Minuten stand ich wieder im Hafenbüro nicht ohne nebenbei zufällig zu erwähnen, daß meine Tochter etwas „seasick" wäre, was in diesem Fall eine Notlüge war. Wir durften den Liegeplatz behalten. Am Abend und in der Nacht frischte der Wind dann auf 7 Bft. auf und wir beschlossen, das Tiefdruckgebiet in Poole abzuwarten. Zur Feier des Tages gab es Pizza in einem durchaus empfehlenswerten Restaurant (Alcatraz). 

Sonntag, den 9.7.2006 – kein Fahrtag ( SW 5...7 Bft.) 

Montag, den 10.7.2006 – kein Fahrtag (Nieselregen, SW 4...5 Bft.) 

Sightseeing in Poole und der Wind bläst den ganzen Tag mit 5...7 Bft. + Regen. Viele Engländer stechen trotzdem in See, da sie zu Ihren Heimathäfen zurück müssen – das Wochenendes geht zu Ende.Da wir Richtung SW weiter wollen, kam eine Weiterfahrt unter den vorherrschenden Windbedingungen und Richtung nicht in Betracht. In den nächsten Tagen sollte das Wetter besser werden und der Wind sollte sogar auf NW drehen – unsere Vorzugswindrichtung. In Poole haben wir auch ein WLAN Netzwerk empfangen und so konnten wir über das Internet Wetterberichte und E-Mails abzurufen – was will man mehr? Trotz des schlechten Wetters haben wir mit einem Ausflugschiff eine Rundfahrt durch Poole Harbour gemacht, was bei schönem Wetter auf jeden Fall zu empfehlen ist. Auf einen Aufenthalt auf Brownsea Island haben wir allerdings verzichtet. 

Dienstag, den 11.7.2006 – 8.Fahrtag 

Poole Harbour – Dartmouth – 83 Seemeilen 

Der Strom steht mit 3,5 Knoten in Poole Harbour hinein und wir benötigen unsere 55 PS um aus Poole Harbour herauszukommen. Außerhalb des Hafens ist es auch nicht viel besser. 3 Knoten Gegenstrom Richtung Portland Bill sind nicht von Pappe. Aber wir wollen bis Dartmouth kommen und das sind 70 Seemeilen. 

 
 

D.h. bei 6 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit ca. 12 Std. Das erste Stück können wir mit Groß + Genoa bei W 3..4 Bft. noch segeln. Als wir dann auf SW Kurs gehen müssen, hilft nur noch der Motor. Selbst das Groß als Stützsegel bleibt nicht stehen. Kurz vor Portland Bill kentert der Strom und wir machen endlich 8 Knoten über Grund. Der Wind hat auf 4...5 Bft. zugelegt und wir bolzen unter Motor gegenan und bekommen eine Salzwasserdusche nach der Anderen. Gegen 18.00 Uhr haben wir endlich die Hafeneinfahrt von Dartmouth erreicht. Wir laufen in einen wunderschönen Naturhafen ein und denken auf einmal wir wären am Mittelmeer. Farbenfrohe Häuser und Palmen. Haben wir eine Zeitreise in den Süden gemacht? Zunächst versuchen wir, unseren Dieseltank wieder aufzufüllen. Aber die Ponton- Tankstelle hat bereits geschlossen.  

Über Funk Ch 11 setzen wir uns mit dem Harbourmaster in Verbindung. Es wird uns ein Liegeplatz im 2 er Päckchen neben einer englischen Bavaria 37 zugewiesen. Der Skipper begrüßt uns freundlich aber bestimmt und fordert uns auf, kaum dass wir angelegt haben, Leinen zum Land zu spannen. Hätten wir ohnehin gemacht. Um den guten Mann aufzulockern, haben wir uns erst einmal herzlich für seine Hilfe bedankt und eine Dose Heineken herübergereicht. Sein Kommentar war, daß Holländer sowieso kein Bier brauen können. Große Verwunderung dann noch darüber, daß das Bier „kalt" gereicht wurde. Die Dose hat er trotzdem angenommen, aber dann sein eigenes Bier mit dem vielversprechenden Namen „Old freckled hen (auf deutsch: „Altes geflecktes Huhn) getrunken. Ansonsten war der Liegeplatz perfekt und wir hatten Landzugang über einen Steg. Unser Schlauchboot blieb unaufgeblasen. Der Harbourmaster war sehr freundlich und hat uns noch Tips für die besten Restaurants und Pubs in Dartmouth gegeben. Wir entschließen uns für Pasta + Pizza an der nahegelegenen Palmen Promenade. 

Mittwoch 12.7.2006 – 9.Fahrtag 

Dartmouth – Helford River – 69 Seemeilen 

Um 8.00 Uhr lagen wir pünktlich am Bunkerboot in Dartmouth um unsere Dieseltanks wieder aufzufüllen. Natürlich kam der Tankstellenbediener ¼ Stunde später und so gestaltete sich das Bunkern von 160 L Diesel länger als erwartet. Bei Null Wind konnten wir um 8.30 Uhr endlich los motoren. Als der Wind dann kam, kam er natürlich wieder von Vorne. Bis wir im Helford ankamen hatte der Wind dann wieder auf SW 4 Bft. aufgefrischt. Für die Fahrt haben wir 10 Std. benötigt, wurden aber dann mit einem freien Mooringliegeplatz belohnt. 18.00 Uhr - Hurra, wir haben es geschafft. Wir haben den Helford River (Cornwall) erreicht. Im Helford gibt es grüne „Visitor Moorings mit kleinen Bojen zum Auffangen der Haupt-Mooring. Einfacher geht’s nicht. Wir sind begeistert. Für die nächsten Tage sind die Aussichten „sonnig" und wir werden uns morgen einen Hafentg im Helford gönnen und mit dem Schlauchboot die „Creeks erkunden. 

Donnerstag, den 13.7.2006 – kein Fahrtag 

Der Wetterbericht kündigt schönstes Sommerwetter an aber auch zunehmenden N/NE Wind bis zu 6 Bft. Tagsüber hat es zwar mal bis 5 Bft. aufgefrischt aber am Abend schlief der Wind wieder ein. Wir haben unser Schlauchboot klar gemacht und sind morgens erst einmal zum Ort Helford getuckert. Für das Anlanden am Dingi-Steg waren 2 englische Pfund fällig. Dafür konnten wir den Müll kostenlos entsorgen. Nach einem kleinen Spaziergang erreichten wir das örtliche Postoffice, welches gleichzeitig als kleiner Dorfladen fungiert. Natürlich mußten wieder einige Dinge inkl. Zahnpasta und Ansichtskarten gekauft werden. Ansonsten ist der Helford River ein Bilderbuchrevier mit kleinen Creeks und als Höhepunkt die Ortschaft Helford mit ihren reetgedeckten kleinen Häusern - Rosamunde Pilcher läßt grüßen. Am frühen Nachmittag sind wir dann mit dem Schlauchboot zum „Frenchman Creek" motort, bekannt aus dem gleichnamigen Roman von Daphne du Maurier. Leider war das Wasser noch nicht hoch genug aufgelaufen und wir konnten selbst mit dem Dingi nicht einlaufen. Aber man konnte erahnen, welch historisches Piratennest sich hier einst versteckte. Am Abend haben wir dann noch einmal eine ausgedehnte Dingitour durch die „Creeks" unternommen, um dann bei einem Glas Rotwein auf der La Isla einen wunderschönen Sonnenuntergang zu genießen. Leider war für den nächsten Tag Starkwind angesagt, so das wir die weitere Planung erst einmal bis zum Wetterbericht am nächsten Morgen um 5.20 Uhr zurückgestellt haben. In der einschlägigen Segelliteratur wird geraten, den Helford bei starken östlichen Winden zu verlassen, da das Liegen dort sehr unkomfortabel wird. 

Freitag, den 14.7.2006 – 10. Fahrtag 

Helford River Falmouth – 6 Seemeilen 

Nachdem wir um 5.20 Uhr den Wetterbericht gehört haben (NE 5...6...7Bft.) haben wir uns entschlossen, um die Ecke nach Falmouth zu gehen. Wir beschlossen in den Visitor Harbour zu gehen. Als wir dort um 8.00 Uhr ankamen, war der Hafen natürlich noch proppevoll, da um diese Uhrzeit und bei Windstärke 5..6 Bft noch keiner auslaufen wollte. Wir sind dann längsseits an eine englische Jacht gleicher Größe gegangen. Der Eigner kam sofort herausgestürzt und machte uns klar, dass er in 2 Std. ablegen wolle. Wir ließen uns davon nicht abhalten und bestätigten, daß das o.k. für uns wäre. Der Wind legte zu und unser Nachbar machte um 12.00 Uhr noch keine Anstalten abzulegen. Begründung: das mitgeführte Baby müsse erst ausschlafen. Um 13.00 Uhr war es dann doch soweit. Bambino hatte ausgeschlafen. Der Wind hatte seinen Höhepunkt für diesen Tag erreicht und man wollte ablegen. Nun kennt jeder, der im holländischen Zeeland segelt und an einem schönen Sommerwochenende in Zierikzee übernachtet, das Problem, am Sonntagmorgen aus dem 8er Päckchen als erste und innerste Jacht abzulegen. Das erscheint zunächst einmal immer unmöglich, klappt aber dann doch irgendwie. Jetzt lagen wir nur zu zweit im Päckchen und das Ablegen und dann das anschließende verholen unseres Schiffes in die freigewordene Lücke wäre eigentlich mit einem durchdachten Zierikzee-Mannöver( Leinen hinten festhalten, Vorleine um den Ableger herumführen und ein paar helfende Hände einsetzen ) kein Problem gewesen. Unser englischer Kinderfreund wollte aber unbedingt seine eigene Methode anwenden. Rückwärts aus der Lücke fahren und das bei viel Wind auf engstem Raum funktionierte schließlich nur, weil wir ein Einsehen hatten und den Liegeplatz kurzfristig verließen. Kurzfristig war wörtlich zu nehmen, denn überall lauerten schon andere Päckchenlieger, die die vermeintliche Lücke am Steg besetzten wollten. Motoren wurden angeschmissen, aber wir waren schnell genug und sobald unser Nachbar die Lücke verlassen hatte, waren wir auch schon wieder drin.  Die Motoren auf den anderen Schiffen verstummten. Wir lagen am Steg. Mit Strom, Wasser- und WLAN-Anschluß . Eine französische Jacht gesellte sich sofort an unsere Seite. Die begossen erst einmal Ihren erfolgreichen Nachttörn von Brest nach Falmouth und feierten Ihren Nationalfeiertag mit einer Flasche Champus - wir tranken Bier. Der Rest des Tages verging mit Sightseeing in Falmouth - übrigens wieder ein absolutes "have to be". 

Samstag, den 15.7.2006 – kein Fahrtag  

Hafentag in Falmouth. Keine besonderen Vorkommnisse. Das deutsche Kreuzfahrtschiff MS Astoria lief in den Hafen ein und überschwemmte Falmouth mit Kreuzfahrttouristen. Großes Unglück am Abend – Marie Lisas Laptop hat den Geist aufgegeben. Ob Virus oder Hardwarefehler war nicht zu ergründen. 

Sonntag, den 16.7.2006 – 11. Fahrtag 

Falmouth – Salcombe – 56 Seemeilen 

Der Wetterbericht gibt NE/E 3..5. Und wieder wollen wir genau in diese Richtung. Und wieder scheint den ganzen Tag die Sonne von einem strahlend blauem Himmel. Wir laufen aus Falmouth mit Groß + Genoa bei N/NE3 aus. Vielleicht können wir unser nächstes Ziel Salcombe so unter Segeln erreichen. Aber vertan sprach der Hahn – der Wind nimmt auf gut 4 Bft. zu und dreht dabei auf E. Das machen wir 2 Stunden mit, werden aber immer weiter von unserer Soll-Linie abgetrieben. Wir bergen die Genoa und schmeißen den Motor an. Das Großsegel bleibt als Stützsegel stehen. Es dauert aber nicht lange und es fängt an zu killen. D.h. auch das Großsegel weggenommen, Autopilot auf Kurs gesetzt und gegenan gebolzt. Leider ergibt die Tidenberechnung, daß wir frühestens 1 Std. vor Niedrigwasser in Salcombe ankommen würden. In der Ansteuerung von Salcombe gibt es eine tückische Barre ( „The Bar), auf der bei absolutem Niedrigwasser stellenweise nur 1,3m Wasser steht. In der Einfahrt haben wir den Harbourmaster nach dem aktuellen Wasserstand gefragt. Es sollten ca, 2 m Wasser über der Barre stehen. Bei 1,92m Tiefgang unserer La Isla verdammt wenig. Jetzt gab es die Alternative, irgendwo zu ankern und mehr Wasser abzuwarten oder sich vorsichtig durchzutasten, was wir dann auch taten.  Mit Echolot, elektronischer Seekarte bzw. GPS haben wir es tatsächlich geschafft, uns nach Salcombe reinzumogeln. Und wieder empfängt uns ein idyllischer Hafen wie ihn Rosamunde Pilcher nicht kitschiger hätte beschreiben können. Im Hafen empfing uns die Barkasse des Hafenmeisters. Er wollte uns an eine Mooring längsseits an ein Speedboot legen. Damit waren wir aber gar nicht einverstanden, weil eine Segeljacht aus Prinzip schon nicht zu einem Speedboot passt. Der Mann sah das ein. Also folgten wir der Barkasse des Harbour Masters weiter bis zu einer freien Mooring, die wir belegen durften. Jetzt kam unser halbautomatischer Bojenfänger (Made in Norwegen für 89,00 Euro) zum Einsatz. Ein Klack und das Ding war im Bojenring - wir konnten in Ruhe eine Leine einfädeln – einfach genial. Nach 2 Std wurde uns noch eine deutsche Jacht längsseits zugewiesen und auch eine belgische Jacht legte sich noch mit an die Mooring. Da wir zu faul waren unser Dingi aufzupusten, haben wir nach dem Essen an Bord, über Funk ein Wassertaxi gerufen und sind zu einem Landausflug gestartet. 

Montag, den 17.7.206 – 12. Fahrtag 

Salcombe – Weymouth – 66 Seemeilen 

Um 7.00 Uhr haben wir uns aus unserem 3er Mooring-Päckchen gelöst und sind zum Bunkern v. Wasser an den dafür vorgesehenen Steg gefahren. Ein freundlicher Engländer wollte uns helfen und nahm unsere Vorleine an. Was keiner ahnen konnte – er zog das Schiff mit voller Kraft gegen den Steg. Der Steven donnerte mit einem lauten Knall dagegen. Zum Glück hatte der Steg noch eine Gummischutzkante und es entstand kein Schaden am Schiff. Merke: Es ist äußerste Vorsicht geboten, wenn ein übereifriger Helfer bereit steht. Nachdem wir uns wieder über „The Bar" aus dem Hafen gemogelt hatten setzten wir den Kurs auf Portland Bill – Weymouth ab. Da der Wind gleich Null war, musste wieder motort werden. Nach einiger Zeit kam aber ein N/NE Wind auf und wir setzten das Groß zur Stabilisierung. Dann die Sensation – der Wind dreht nach Nord 3...4Bft. Also die Genoa auch noch gesetzt, den Motor abgestellt und gesegelt. Das Ganze dauerte genau 10 Minuten, dann war es "Das" für diesen Tag mit dem Wind. Die restlichen 50 Seemeilen mußten 55 Volvo-PS arbeiten. Dank mitlaufendem Strom kamen wir mit 8,5 Knoten über Grund gut voran. Leider kenterte kurz vor Portland Bill der Strom und wir mußten mit der Maschine ordentlich dagegen halten. Um 16.30 Uhr waren wir dann endlich in Weymouth und haben längsseits an einer englischen Westerly an der Stadtkade fest-gemacht. Das Eignerehepaar kam aus Wales und innerhalb von ½ Std. saßen wir alle bei einem Drink in unserem Cockpit. Es wurde geklönt und gefachsimpelt bis plötzlich ein ohrenbetäubender Lärm über uns zu hören war.  Die bekannte Royal Air Force Kunstflugtruppe „Red Arrows" erschien am Himmel und bot über ½ Stunde eine atemberaubende Flugshow. Wir betrachteten diese zwar mit gemischten Gefühlen aber es war schon faszinierend. Zum Abschluss des Tages gab es beim Italiener ein Dinner. 

Dienstag, den 18.7.2006 – 13. Fahrtag 

Weymouth – Lymington – 38,8 Seemeilen 

Nachdem wir zunächst in Weymouth bleiben wollten, haben wir uns kurzfristig entschlossen, doch weiter nach Lymington zu segeln. Die Tide stand ab 11.00 Uhr Richtung Solent und so sind wir um 10.00 Uhr los. Überflüssig zu sagen, dass wir wieder den Wind von Vorne hatten nämlich aus E /SE. D.h. wieder motorten , zeitweise mit Stützsegel. Es war eine rauschende Fahrt. Je näher wir dem West-Eingang des Solent kamen, desto mehr Geschwindigkeit über Grund zeigte unser Sumlog an. Das steigerte sich vor Hurst Castle (das ist die engste Stelle der Solent-Ansteuerung) bis auf 10,5 Knoten über Grund! Um 15.00 Uhr hatten wir bereits die Einsteuerung von Lymington erreicht und wir steuerten in den gut gekennzeichneten Hafenkanal immer auf der Hut vor den hier zwischen Lymington und Yarmouth verkehrenden Fähren. Für uns war der Hafen zunächst sehr unübersichtlich. Immerhin sollen 2500 Jachten hier beheimatet sein. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir am Ende des Hafens die "Visitor" Plätze gefunden haben. Wir haben an einem Schwimmsteg festgemacht was zur Folge hatte, dass unser Schlauchboot wieder zum Einsatz kam. An diesem Tag war es unerträglich heiß. Wir zogen alle Register um es im Hafen einigermaßen erträglich zu gestalten. Alle Luken auf , Luftsack über dem Vorschiff und elektrischen Ventilator unter Deck. Trotzdem blieb es fast unerträglich warm. Am Abend sind wir dann mit dem Schlauchboot in die Stadt gefahren. Am Hafenkai sind sowohl Duschen als auch Toiletten eingerichtet und wir haben erst einmal ausgiebig geduscht, um uns dann der örtlichen Gastronomie hinzugeben. Die Tropennacht haben wir dann mit offenen Luken überstanden. Für den nächsten Tag waren abkühlende Gewitter angesagt. Wir beschlossen, einen Tag in Lymington zu bleiben und ev. mit dem Ausflugboot zum Beaulie River zu fahren, der nur 5 Seemeilen entfernt liegt. Gerne wären wir mit der La Isla dort hineingefahren aber mit fast 2m Tiefgang hatten wir doch Bedenken. Es stellte sich jedoch heraus, dass alle Ausflugfahrten zur Isle of Wight gingen und da hauptsächlich zu den „Needles", die wir ja bereits auf eigenem Kiel 2 x passiert hatten. 

Mittwoch, den 19.7.2006 – kein Fahrtag 

Hafentag in Lymington. Ein schöner Ort mit besten Versorgungsmöglichkeiten.Am Abend sollten Gewitter mit Regenschauern kommen. Darauf haben wir seit 2 Wochen gewartet um das Schiff von der Salzkruste zu befreien. Es ist in Südengland nämlich streng verboten, das Schiff mit Süßwasser zu reinigen, da allgemeine Wasserknappheit herrscht. Tatsächlich – am späten Nachmittag verdunkelte sich der Himmel. Wir also auch noch schnell das Schlauchboot mit Seifenlauge gereinigt und auf den Steg zum Klarspülen gelegt. Die ersten Tropfen kamen – das wars. Die Regenwolken verzogen sich wieder. Am nächsten Tag hatten wir wieder einen strahlend blauen Himmel mit Sonnenschein. 

Donnerstag, den 20.7.2006 – 14. Fahrtag 

Lymington – Brighton – 52 Seemeilen 

Bei strahlend blauem Himmel laufen wir um 10.00 Uhr aus Lymington aus mit Kurs Solent Ost. Wir wollen nach Brighton. Wir können endlich mal wieder ein langes Stück segeln, denn der Wind weht mit 4 Bft. aus W/SW und schiebt uns mit Hilfe der Tide durch den Solent vorbei an Cowes Richtung Selsey Bill. Diesmal wählen wir die nördliche Passage um Selsey Bill herum, was uns einige Meilen spart. Um 16.00 Uhr haben wir die Passage vor Selsey Bill geschafft. Um 19.00 machen wir in Brighton am Gästesteiger auf einem freien Liegeplatz fest. Während Ingrid den Liegeplatz bezahlen geht, klare ich das Schiff auf und gönne mir einen Drink.Große Überraschung als Ingrid zurück kommt – wir sollen das Schiff auf einen anderen Liegeplatz verlegen. Warum haben die uns das nicht gleich gesagt. Statt dessen ließ man uns in aller Ruhe anlegen und sorgfältig alle Leinen vertäuen. Wir lösten also wieder alle Leinen und fuhren zu dem angewiesenen Liegeplatz, der aber leider so eng war, dass nur eine halbe La Isla hinein gepasst hätte. Wir haben also über unser UKW Handsprechfunkgerät wieder Kontakt mit dem Harbour Offizier aufgenommen. Es dauerte dann noch einmal ½ Stunde in der wir durch den Hafen irrten, bis man uns endlich einen passenden Liegeplatz zugewiesen hatte, Um 20.00 Uhr lagen wir dann fest in einer Box. Schulnote für diese Glanzleistung des Hafenmeisters: mangelhaft oder wie Ingrid sagte: „Diese Mistkäfer". 

Freitag, den 21.7.2006 – 15. Fahrtag 

Brighton – Eastbourne – 22 Seemeilen 

Wetterbericht: schwach windig dann E/SE 3...4, Thundery Showers. Wir entschließen uns trotzdem unter Motor die 20 Seemeilen bis Eastbourne zu fahren. Aber es kommen keine Gewitter. Der Himmel klart auf und es scheint den ganzen Tag die Sonne vor einem blauen Himmel. Gegen 14.00 Uhr sind wir in in Eastbourne durch die Schleuse gefahren. Hinter der Schleuse befindet sich eine Selbtbedienungstankstelle bei der wir zunächst Diesel auffüllen wollten. Als wir an den Steg manövrieren und einen kurzen Vorwärtsschub geben wollen passiert nichts und derBug wird abgetrieben. Mit einem Pull des Bugstrahlruders und mit Hilfe des Rückwärtsganges klappt der 2. Anlauf. Wir waren der Meinung, dass uns eine Strömung abgetrieben hat. Später passiert das noch einmal und es stellt sich heraus, daß der Vorwärts-gang bei schnellem Wechsel von Rückwärts auf Vorwärts manchmal nicht einrastet. Dieser Fehler begleitet uns bis zurück nach Bruinisse. 

Samstag, den 22.7.2006 – kein Fahrtag 

Hafentag in Eastbourne. Busfahrt zur Stadt und Einkäufe gemacht. 

Sonntag, den 23.7.2006 16.Fahrtag 

Eastbourne – Dover – 47 Seemeilen 

Um 6.00 Uhr schleusen wir von der Eastbourne Marina nach außen und fahren mit Tidenunterstützung Richtung Dover. Wind SW 3...4 Bft. Um 12.00 Uhr erreichen wir die Hafeneinfahrt Dover. Dover Port Control hat uns auch sofort den Westeingang Richtung Marina passieren lassen, wo wir einen Superliegeplatz an einem Längssteg bekamen. Wir beschlossen, am nächsten Tag einen Hafentag einzulegen um mit dem Zug nach London zu fahren. 

Montag, den 24.7.2006 – kein Fahrtag 

Um 9.00 Uhr besteigen wir den Zug nach London, der uns innerhalb von 1 ½ Std. nach London Charing Cross Station bringt. 

Etwas hilflos stehen wir da in London. Wir wollen unsin einem Tag natürlich möglichst viel ansehen. Also beschließen wir, uns ein Tagesticket für einen Rundfahrtbus zu kaufen. Ist zwar sehr teuer ( 50 engl. Pfund für uns 3) hat aber den Vorteil, daß man an allen Sehenswürdigkeiten aussteigen kann um dann später mit dem nächsten Bus weiterzufahren. So haben wir das Wichtigste von London gesehen. Höhepunkt war der Besuch bei Madame Tousauds Wachsfigurenkabinet. Um 21.00 Uhr waren wir wieder in Dover. 

Dienstag, den 25.7.2006 – 17. Fahrtag 

Dover – Nieuwport (Belgien) – 55 Seemeilen 

Und wieder begrüßt uns der Tag mit Sonnenschein wie fast immer in den letzten 3 Wochen. Das Grandville Dock sollte um 9.00 Uhr Ortszeit öffnen. Eine holländische Jacht hatte offensichtlich Ihre Uhren schon wieder auf MEZ umgestellt und stand um 8.00 Uhr Ortszeit vor dem verschlossenen „Lock". Pünktlich um 9.00 Uhr öffnete sich dann das Tor und ein Geschwader von Jachten stürzte sich aus dem Hafen. Die meisten Schiffe nahmen mit ablaufendem Wasser und N/NE-Wind Kurs Richtung Westen. Wir wollten nach Nieuwport zur belgischen Küste und mussten zunächst gegen Strom und Wind Richtung Verkehrstrennungsgebiet motoren. Die rechtwinklige Querung konnten wir dann unter Segel und Motor hinter uns bringen, was mit Hilfe unseres AIS-Gerätes richtig Spaß machte, da wir alle Schiffsbewegungen um uns genauestens mitverfolgen konnten.Kurz vor dem Ende der Querung, hatte der Wind auf N/NE 3...4 Bft. aufgefrischt und wir konnten hart am Wind segeln. Der einsetzende, mitlaufende Strom versetzte uns für die nächsten Stunden nach NE also in die richtige Richtung. So konnten wir die ganze Strecke bis Nieuwport segeln ohne kreuzen zu müssen. Gegen 19.15 Uhr Ortszeit haben wir im königlichen Jachthafen angelegt und sogar einen Stegplatz gefunden, nachdem wir zuvor an einer holländischen Jacht festmachen wollten und uns der Eigner damit empfing, dass er am nächsten Morgen um 5.30 Uhr ablegen will. Solche Sprüche kamen uns bekannt vor. 

Mittwoch, den 26.7.2006 – kein Fahrtag - Strandtag in Nieuwport 

Donnerstag, den 27.7.2006 – 18. Fahrtag 

Nieuwport – Rommpot Marina (NL) – 52 Seemeilen 

Die Tide ist uns heute nicht gnädig, denn erst am Nachmittag läuft sie in Richtung Norden. Wir wollen zur Roompot-Schleuse, um noch eine Woche Urlaub in unserem Hausrevier zu verbringen. Mangels Wind und gegen die Strömung motoren wir mal wieder. Ein Trost - einige andere Jachten machen das auch und so setzt sich ein Konvoi von 4 Segeljachten Richtung Norden in Bewegung. Der Gegenstrom bremst ganz schön. Trotz 7,3 Knoten Schiffsgeschwindigkeit machen wir nur 5,5 Knoten über Grund. Wir kreuzen das Fahrwasser v. Zeebrugge und die Westerschelde. Wieder sind wir von unserem AIS begeistert, daß uns sicher über diese stark befahrenen Gebiete leitet. Als wir dann in großem Bogen um Walcheren Richtung Roompot fahren, läuft die Tide mit und wir brausen mit fast 10 Knoten das letzte Stück bis zur Schleuse. Natürlich geht diese gerade vor unseren Augen zu und wir müssen ½ Stunde warten. Währenddessen zieht sich der Himmel immer weiter zu und es sieht nach einem heftigen Gewitter aus. Wir haben Glück und schaffen es ohne Blitz und Donner bis zur Roompot Marina wo wir noch einen Platz am Meldesteiger ergattern ( Wieder einmal bockt der Vorwärtsgang ). In der Roompot Marina ist es beängstigend voll – wir sind halt wieder in einem Binnengebiet. Das Gewitter zieht sich zurück und erst spät am Abend fallen ein paar Regentropfen. 

Freitag, den 28.7.2006 – 19. Fahrtag 

Rommpot Marina – Roompot Anleger vor Anker – 4 Seemeilen 

Wir haben die Nase voll von der überfüllten Marina . Wir fahren von der Roompot Marina zum Roompot Anleger bei Neeltje Jans und ankern dort über Nacht. Wir haben mal wieder ausgiebig geschwommen und unser Dingi aufgepumpt. Abends haben wir unseren Grill samt Zubehör mit dem Schlauchboot an Land gebracht und gegrillt. 

Samstag, den 29.7.2006 – kein Fahrtag 

Da am festen Anleger Plätze frei werden, haben wir den Anker gelichtet und sind zum Anleger gefahren. Dort haben wir uns zunächst einmal damit beschäftigt, das Schiff und die Ankerkette von Faulschlamm zu befreien. Am Steg sprach uns ein freundlicher älterer englischer Herr an und wir wechselten ein paar Worte. Er lag mit einer Westerly v. 10m Länge am Steg. Als er gegangen war, habe ich mir den Schiffsnamen angeschaut und hatte das Gefühl diesen schon gehört zu haben. Das Schiff trug den Namen „JUNO". Dann ist es mir eingefallen. Der Schiffsname tauchte in einem Standardwerk über den englischen Kanal auf. Nachdem ich mir das Buch herausgesucht hatte, wußte ich auch, mit wem ich da eben gesprochen hatte. Er war der Autor des Buches „The Channel" und sein Name war Neville Featherstone. Natürlich haben wir uns eine Widmung schreiben lassen. Es stellte sich außerdem heraus, das Neville Featherstone auch Herausgeber des beliebten Standardwerkes „REEDS ALMANAC (The Yachtsmans bible) ist. Das war wirklich ein Zufall, an einem abgelegenen Anleger einen der wichtigsten Autoren der englischen Seglerliteratur zu treffen. 

Sonntag, den 30.7.2006 – 20. Fahrtag 

Roompot Anleger – Bruinisse – 20 SeemeilenDie Wetteraussichten für die kommenden Tage waren nicht besonders. Es sollte Starkwind kommen mit Regen und Gewittern. Wir haben uns deshalb entschlossen, in unseren Heimathafen nach Bruinisse zu fahren. Bei achterlichem Wind aus SW 4...5 Bft. kein Problem. Um 13.00 Uhr erwischten wir die Brückenöffnung an der Zeelandbrücke und um 14.30 Uhr erreichten wir die Schleuse Bruinisse. Nach 4 wunderschönen Wochen und ca. 820 Seemeilen hatten wir noch eine Woche in Bruinisse um uns wieder einzuleben. 

 


 

ENDE