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Freitag, den 12.6.2015 

Für Samstag war wieder Starkwind angesagt. Wir haben beschlossen, nach 3 Tagen Eastbourne, nach Brighton zu verlegen, um den Starkwindtag dort abzuwarten. Bis Freitag Nachmittag sollte sich das Wetter halten und so sind wir um 9.00 Uhr Richtung Brighton aufgebrochen. Vorbei an Beachy Head ging es gut voran und so waren wir gegen 12 Uhr bereits fest in der Brighton Marina. Im Gästebecken war die Leeseite des Steges bereits reserviert und  so haben wir uns längsseits an den gegenüberliegenden Steg gelegt - leider die Luvseite also mit auflandigem Wind. LA ISLA  am Steg und ABALONE bei uns im Päckchen. Im Nachhinein betrachtet keine gute Idee, denn im Laufe des Nachmittags und in der Nacht frischte es auf 7 Bft SW auf und der starke Wind drückte beide Schiffe gewaltig auf den Steg. Alle Fender waren im Einsatz und leisteten Schwerstarbeit.   

ENDE 

Auch dieses Mal haben wir  eine kurze Hafenbewertung der von uns besuchten Häfen zusammengestellt: 

 
 

Jachthafen Nieuwport   

28€ / Nacht 

beide Häfen  sehr gut ✔ ✔ ✔ 

 
 

Dover Grandville Dock, Wellington Dock 

40€ / Nacht 

sehr gut ✔ ✔ ✔ 

 
 

Eastbourne  Sovereign Marina  

262,50€ bei Kauf einer 7 Tageskarte, die man in allen Premier Marinas an der engl. Südküste nutzen kann. 

sehr gut ✔ ✔ ✔ 

 
 

Brighton Marina ✔✔ 

262,50€ bei Kauf einer 7 Tageskarte, die man in allen Premier Marinas an der engl. Südküste nutzen kann. 

Wenige Gastliegeplätze im Gasthafenbecken. Boxenplätze werden aus unserer Erfahrung nur widerwillig zugewiesen. 

Der Hafen ist sehr schnell voll. Deshalb am besten früh dort sein. Im Gasthafenbecken kommt es bei starkem SW-Wind schnell zu Schwell 

Die sanitären Einrichtungen sind tadellos.  

 
 

East Cowes Marina -  Isle of Wight 

sehr gut ✔✔✔ 

43€ / Nacht 

Die sanitären Einrichtungen sind tadellos.  

Eine telefonische Voranmeldung - besonders am Wochenende ist empfehlenswert. 

Vorsicht, Strömung zwischen den Stegen. 

 

 

Town Quai Marina - Poole 

sehr gut ✔✔✔ 

62€ / Nacht 

Die sanitären Einrichtungen sind tadellos.  

Eine telefonische Voranmeldung - besonders am Wochenende ist empfehlenswert. 

Man muss sehr weit durch die Poole Bay fahren um die Marina zu erreichen. 

Beste Versorgungsmöglichkeiiten. 

 

 

Lymington Marina (Nobeljachthafen) 

sehr gut ✔✔✔ 

59 € / Nacht 

Die sanitären Einrichtungen sind grandios.  

Eine telefonische Voranmeldung - besonders am Wochenende ist empfehlenswert. 

Vorsicht, Strömung zwischen den Stegen. Starker Fährverkehr. 

 
 

Bucklers Hard Marina - Beaulieu River 

gut ✔✔ 

55€ / Nacht 

Die sanitären Einrichtungen sind Standard. 

Eine telefonische Voranmeldung - besonders am Wochenende ist empfehlenswert. 

Vorsicht, teilweise starke Strömung zwischen den Stegen. 

 

 

Hamble River Marina - River Hamble 

sehr gut ✔✔✔ 

55€ / Nacht 

Die sanitären Einrichtungen sind guter Standard. 

Eine telefonische Voranmeldung - besonders am Wochenende ist empfehlenswert. 

Vorsicht, teilweise starke Strömung zwischen den Stegen. 

Der Ort ist fußläufig erreichbar, bietet zahlreiche Pubs + Restaurants und einen kleinen Supermarkt. 

 
 

Boulogne sur Mer ✔✔ 

25€ / Nacht 

Gut aber überlaufen da Durchgangshafen  

Man sollte früh dort sein um noch einen vernünftigen Boxenliegeplatz zu ergattern.  

Ein Besuch der Altstadt ist empfehlenswert. 

 
 

Dünkirchen ✔✔  

27€ / Nacht 

Gut aber in der Hochsaison überlaufen wie alle Häfen Richtung Süden.  

Wenn man nicht unbedingt in die Dünkirchen Marina möchte (nur durch Brücken erreichbar), hat man die Auswahl zwischen 2 Jachthäfen.  

Der Stadtnahe Hafen, am Ende des Einfahrtkanals auf der rechten Seite (YCMN), hat nur eine begrenzte Anzahl von Gastplätzen und ist sehr schnell voll. An den Außenstegen kann es durch Schwell sehr unruhig werden. 

 
 

Der andere Jachthafen liegt links an der langen Hafeneinfahrt (GRand Large) und ist weiter von der Stadt entfernt. Man hat ein ganz neues Hafengebäude gebaut und auch die Umgebung entwickelt sich sehr positiv. Man liegt an einem Längssteg gegenüber der kleinen Fischereiflotte oder man bekommt einen Boxenliegeplatz falls vorhanden. Geringe Schwell-Belästigung. 

Gute sanitäre Anlagen. 

 
 

Blankenberge ✔✔✔ 

29€ / Nacht 

Es gibt mehrer Jachtclubs, die Gästeliegeplätze anbieten. In der Hochsaison ist Blankenberge überlaufen. 

Schiffe mit einem Tiefgang von mehr als 1,80 Metern sollten nicht bei Niedrigwasser einlaufen. Nicht bei starken Offshorewinden anlaufen! 

Ansonsten muss man sich an den Hinweisschildern "VISITOR" im Hafen orientieren und bei einem der Clubs anlegen. Das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit. 

Alle Anlegeplätze sind einigermaßen geschützt. Nur bei starken, westlichen Winden kommt Schwell in den Hafen . 

Alle Versorgungsmöglichkeiten sowie ein ausgedehntes Strandleben sind vorhanden. 

 
 

Zeebrügge ✔✔✔ 

29€ / Nacht 

Hat den Vorteil, dass man bei jedem Wetter in den Hafen einlaufen kann. Auch wenn man Blankenberge nicht mehr anlaufen kann, ist Zeebrügge der richtige Ausweichhafen. Der Jachthafen liegt weit durch und ist dadurch gut geschützt. 

Man hat jetzt noch einen neuen Jachthafen, direkt in der Einfahrt zu dem bisherigen Jachthafen angelegt. Dieser liegt aber unserer Meinung nach direkt im Schwellbereich der Einfahrt. Unser Tip daher: links vorbeifahren zum alten Jachthafen. 

 
 

Die Infrastruktur rund um den Hafen ist nicht sehr anmutend. Es gibt einige gute Restaurants im nahen Fischereiviertel. 

Montag,, den 6.7.2015 

Um 9 Uhr verlassen wir Zeebrügge. Groß + Fock werden gesetzt und wir freuen uns auf eine schnelle Fahrt Richtung Roompot-Schleuse. Leider kommt der Wind genau von achtern und es steht eine unangenehme Welle von Achtern. Das Groß bekommen wir mit Hilfe der Bullentalje einigermassen gebändigt, aber die Fock will nicht stehen. So eiern wir zunächst über die Westerscheldeeinfahrt und versuchen der Berufsschiffahrt mit genügend Abstand auszuweichen. 

Der Wind weht mit 4...5Bft aus SW, wird aber später schwächer. Wir erwägen, die Fock auszubaumen, aber bei dem Geschaukel trauen wir uns nicht, mit dem schweren Spi-Baum auf dem Vorschiff rumzuturnen. Alternativ käme kreuzen vor dem Wind in frage, aber auch das Shiften des Großbaumes bei dem Wellengang ist nicht ganz ungefährlich. Außerdem bedeutet das Zeitverlust. Schließlich lassen wir das Groß stehen und lassen den Motor mitlaufen, was dann einigermaßen zu stabilen Verhältnissen führt. In der Einfahrt zur Roompot wird der Wellengang dan weniger und das Schiff liegt stabiler. Wir passieren die Roompotschleuse und nehmen Kurs auf unseren Heimathafen Bruinisse. Um 17 Uhr erreichen wir die Schleuse Bruinisse. Wir legen rechts am Wartesteiger an und müssen feststellen, dass die Schiebebrücke der Schleuse defekt ist. In der Schleuse liegen auch Schiffe fest, die ins Grevelingen schleusen wollen. Darauf mussten sie noch 2 Std. warten, denn solange dauerte es, bis 2 Techniker eintrafen und eine Notbedienung der Brücke eingerichtet hatten. 

Gegen 20.30 Uhr lagen wir dann endlich wieder in unserer Heimatbox. Diesesmal lag auch kein Gastlieger darin, den wir rausscheuchen mussten. 

 
 

Damit war unser Törn beendet - etwas früher als geplant, da wir ja in England unser Endziel nicht ganz erreicht hatten.  

An den nächsten beiden Tagen wurde das Schiff innen und aussen gewienert und dann ging es mit dem Auto Richtung Heimat. 

Sonntag,, den 5.7.2015 

Um 9 Uhr verlassen wir Blankenberge und motoren die 5 Sm bis Zeebrügge und bekommen auch 2 schöne Boxenliegeplätze nebeneinander. 

Der Wetterbericht sagt ein Abflauen des Windes für Montagmorgen voraus und so bereiten wir uns auf das Auslaufen am Montag um 9 Uhr vor. 

Tatsächlich frischt der Wind am Sonntag stark auf. Auch in der Nacht fegen noch Sturmböen über den Hafen aber gegen Morgen nimmt der Wind schnell ab, hinterläßt aber noch eine unangenehme Welle wie wir auf unserem letzten Törnabschnitt merken werden. 

Donnerstag, den 2.7.2015 

Um 9.30 Uhr verlassen wir Nieuwport mit Ziel  Blankenberge. Zunächst geht es gegen die Tide, die sich aber später auf unsere Seite schlägt. Gegen 13 Uhr erreichen wir Blankenberge bei auflaufendem Wasser. Wir biegen hinter der Hafeneinfahrt rechts ab und bekommen einen Liegeplatz bei den "Freien Nordsee-Seglern". Allerdings liegen beide Schiffe wieder im Päckchen, da alle Boxenplätze belegt sind. Wir bezahlen gleich für 3 Nächte, denn Blankenberge ist allemal einen Aufenthalt wert. 

Für Sonntag Nachmittag ist Starkwind aus SW angesagt. Für unseren Liegeplatz bedeutet das eine unangenehme Legerwallsituation. Wir entschließen uns, 

am Sonntag Morgen nach Zeebrügge zu verlegen und den Starkwind dort abzuwarten. Zeebrügge liegt geschützt und man bekommt immer einen Liegeplatz. 

Dienstag, den 30.6.2015 

Ablegen in Dünkirchen um 10.30 Uhr - Ankunft in Nieuwport gegen 13.30 Uhr. Hier haben wir erst einmal unsere Dieseltanks aufgefüllt, da der Diesel in Belgien günstiger ist als in Holland. 

Der Yamaha Händler brachte uns den zwischenzeitlich reparierten Außenborder zum Schiff und wir beschlossen, da wir genug Zeit hatten, noch einen Tag zu bleiben.  

Montag, den 29.6.2015 

Bis Dünkirchen waren es 47 Sm. Wir mussten die richtige Strömung um das Cap Gris Nez erwischen und sind um 8.30 Uhr los. Unsere Berechnungen stimmten. Zügig passierten wir bei mitlaufender Tide das Cap. Vor der Hafeneinfahrt in Dünkirchen gab es noch einen kleinen Aufenthalt, da mehrere Schlepper einen Frachter in den Hafen bugsierten. Die Berufsschiffahrt hatte nartürlich Vorrang. Gegen16 Uhr lagen wir fest im Jachthafen auf der linken Seite der Einfahrt. Am nächsten Tag wollten wir die 15 Sm nach Nieuwport in Angriff nehmen. 

Freitag, den 26.6.2015 

Um 6 Uhr legen wir ab und mit einer schönen Raumschotbrise geht es über den englischen Kanal nach Frankreich. Die 48 Sm haben wir um 15 Uhr geschafft. Zu dieser Zeit waren noch genügend Liegeplätze im Gästehafen vorhanden. Ab 16 Uhr kommt dann eine Jacht nach der anderen . Boulogne ist ein beliebter Durchgangshafen. Die meisten Jachten bleiben nur eine Nacht, was schade ist, denn die auf den ersten Blick wenig einladende Stadt hat einiges zu bieten. Die durch eine Ringmauer umgebene Altstadt sollte man sich nicht entgehen lassen. Dort gibt es auch zahlreiche Restaurants. 

Wir sind  gleich 2 Tage geblieben. Am Sonntag war in der Stadt ein grosser Flohmarkt, den wir natürlich sehen mussten. Am Samstag haben wir ein altes Fischerhaus besichtigt, das als Museum eingerichtet ist. Wir bekamen eine exklusive Führung und die Dame, die die Führung durchführte, hat sich sehr viel Mühe gegeben, wenn die Führung auch ausschlieslich auf französisch stattfand. 

Mittwoch, den 24.6.2015 

Wir verlassen den Hamble River um 7.30 Uhr. Wenn man hier zur richtigen Zeit den Solent verläßt, kann man bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von  

7 Kn. bis Dover mitlaufendes Wasser erwischen. Wir hatten bis hinter Beachy Head mitlaufende Tide und sind dann nach Eastbourne abgebogen.  

Gegen 17 Uhr waren wir vor der Schleuse. Da eine Schleusenkammer gesperrt war, mussten wir 1/2 Std. vor der Schleuse kreisen. Wartesteiger gibt es nicht. Zum Glück war wenig Wind. 

Bei viel Wind wäre es auf dem engen Raum schwierig geworden, da mittlerweile noch andere Jachten und Fischerboote ankamen. 

Wir bekamen wieder 2 schöne Plätze im Gästehafen. 

Bevor wir nach Boulogne ablegten, haben wir noch einen Hafentag eingelegt, da unsere Freunde sich als begeisterte Tennisfans ein Tennistournier in Eastbourne anschauen wollten. Wir nutzten die Zeit, um den ASDA leer zu kaufen. 

Montag, den 22.6.2015 

Wir haben uns den nächsten Fluss vorgenommen. Telefonisch reservierten wir 2 Plätze in der Hamble Marina. Sogar die genauen Boxen Nummern und die Lage der Seitenstege gab man uns im Voraus. Perfekter Service. So sind wir um 10 Uhr bei auflaufender Tide in Bucklers Hard gestartet, hatten in der Ausfahrt genügend Wasser unter dem Kiel und hatten um 13 Uhr unseren Liegeplatz am  River Hamble erreicht. 

Den nächsten Tag hatten wir uns wieder für Ausflüge reserviert. Die Abalone Crew ist mit dem Rad nach Southampton gefahren und wir haben zu Fuss einen Trail erkundet. 

 So langsam stellte sich die Frage, wie unser Törn weiter gehen sollte. Die französische Küste stand immer noch zur Debatte. Ein Schlag von 60 Sm.Wir beschlossen, erst wieder ein Stück zurück bis Eastbourne zu segeln und von dort aus nach Boulogne sur Mer (48 Sm) den englischen Kanal zu queren. 

Freitag, den 19.6.2015 

Wir haben ausgerechnet, wann wir aus Lymington auslaufen mussten, um die Tide mit uns zu haben. Bei unserer Ankunft an der Einsteuerung in den Beaulieu River mussten wir darauf achten, dass wir genug Wasser unter dem Kiel hatten. Zum Glück sind es ja nur ein paar Seemeilen. Um 10.30 Uhr haben wir abgelegt und sind die 3 Sm von Bucklers Hard bis zum Solent motort. Auf dem Solent haben wir Segel gesetzt und sind bei schwachem Wind Richtung Beaulieu River gesegelt. Vor der Einfahrt haben wir die Segel geborgen. Wir waren gerade in der Einfahrt, da drehte der Wind innerhalb von Minuten von NE auf SW und frischte auf +5 Bft. auf. Eine so schnelle Windänderung haben wir selten erlebt. Wir waren dann froh, als wir in den Schutz des Flusses kamen und in Höhe Bucklers Hard deckten die Wälder am Ufer den Wind ab. 

Dafür strömte es im River bei auflaufendem Wasser nicht schlecht. Wir hatten ja immer noch Springzeit und zwischen den Stegen in der Marina rauschte es mit 1,5 Kn durch. Trotzdem schafften wir es unbeschadet in unsere Boxen. Die La Isla musste allerdings am nächsten Morgen noch einmal in eine andere Box verlegen, weil der Eigner zurückkehrte aber ansonsten lagen wir jetzt wie in Abrahams Schoß. 

 Wir machten unsere Bordfahrräder bereit und verbrachten ein schönes Wochenende rund um den Beaulieu River. 

Sonntag, den 14.6.2015 

Am frühen Sonntag Morgen flaute der Wind langsam ab und drehte auf NW-Richtung. Wir beschlossen früh zu starten und die 50 Sm bis Cowes (IOW) in Angriff zu nehmen. Um 7.00 Uhr sind wir in Brighton aufgebrochen. Teils mussten wir motoren, konnten aber auch einige Zeit mit guter Geschwindigkeit segeln. Das Zeitfenster, mitlaufender Strom ab Selsey Bill und in den Solent, erwischten wir perfekt und um 17 Uhr lagen wir fest in der Eastcowes Marina.  

 
 

Nahe Cowes lief der letzte Tag des IOW Musikfestivals.  Höhepunkt war an diesem Abend der Auftritt von FLEETWOOD MAC. 

Unsere Nachfrage nach Eintrittskarten war erfolglos. Das Open Air Concert war hoffnungslos ausgebucht. Da stand eine der Lieblingsbands unserer Jugend  

2 Meilen entfernt auf der Bühne und wir konnten nicht dabei sein. Shit happens. 

Donnerstag, den 18.6.2015 

Wir hatte Springzeit und haben, bei mitlaufender Tide, Richtung Osten mit Ziel Lymington abgelegt. Die Tide schob ordentlich und die Einfahrt in den Solent  haben wir mit 10,4 Kn ü.G. passiert. Um 10.30 Uhr hatten wir in Poole abgelegt und lagen gegen 13 Uhr fest in der Lymington Marina. 

Von Poole aus hatten wir telefonisch wieder 2 Liegeplätze reserviert. Dieses Verfahren hat sich auf der Reise gut bewährt. Zumindestens an der englischen Südküste haben wir vorab im nächsten Hafen Liegeplätze reservieren können. Wie gesagt, wir hatten noch Vorsaison. In der Hauptsaison dürfte das schwieriger werden. 

 Und wieder war für die nächsten Tage Starkwind angesagt. Wir haben uns dazu entschlossen, diese Starkwindtage im geschützten Beaulieu River abzuwettern.  

 Das Wochenende nahte und wir wussten, dass es dann schwierig wird einen Liegeplatz zu bekommen, da alle Boote an der Südküste dann unterwegs sind und Plätze vorreserviert haben. Unser Plan war es deshalb, bis Freitag Nachmittag einen sicheren Liegeplatz bis über das Wochenende zu ergattern.  

Montag, den 15.6.2015 

Nächstes Etappenziel war Poole Harbour - zweitgrößter Naturhafen der Welt hinter Sydney. Mit ablaufenden Wasser sind wir gegen  10 Uhr gestartet. Drei Tage vor Springzeit schob die Tide schon ganz schön mit und so rauschten wir vorbei an Hurst Castle und mit einem Blick auf die Needles Richtung Bournemouth und dann in die Einfahrt in die Poole Bay. In der Bay strömte uns das Wasser schon entgegen aber die 2 Kn Gegenstrom konnten wir mit Hilfe unserer eisernen Genoa kompensieren. Um 15 Uhr hatten wir den Town Quay Harbour erreicht und bekamen 2 Liegeplätze, die wir vorher schon telefonisch angemeldet hatten. Die La Isla hatte einen Boxenliegeplatz und die Abalone lag gut geschützt an einem Längssteg.  

 

Wir haben uns für 2 Hafentage in Poole entschieden, um diesen schönen Naturhafen näher zu erkunden. 

Wir nutzten die Zeit für ausgedehnte Fahrradtouren mit unseren Bordrädern und für Wanderungen.  Auch ein Motorradtreffen, welches in den Sommermonaten 1 x pro Woche stattfindet, konnten wir bewundern. In der "Poole Pottery" haben wir uns mit handgemachter Keramik eingedeckt und in einem urigen Pub das ein oder andere Pint verdrückt. Auch die Lebensmittelvorräte wurden aufgefüllt. Poole hat einen grossen Sainsbury Supermarkt wo man alles bekommt. 

 

Wir wollten dann eigentlich weiter Richtung SW. Leider meinte der Wind, er müsste auch aus SW wehen und die ein oder andere Starkwindeinlage einflechten. 

Für die nächste Zeit war keine signifikante Änderung  der Wetterlage zu erkennen. Was tun?  Gegenanbolzen war für uns als "Schönwettersegler" keine Option. 

Der große Törnrat hat dann beschlossen, noch ein paar gemütliche Tage rund um die IOW einzulegen um ein paar Flussmündungen zu erkunden um dann ev. 

über den Kanal nach Frankreich zu gehen. Cornwall war damit leider gestorben, aber als Segler muss man flexibel sein. 

Am Abend vor unserer Abfahrt aus Poole dann noch grosse Aufregung. Man hatte die Abalone durch ein Ausbildungsschiff der Marine und durch ein überdimensioniertes Sunseeker Motorboot zugeparkt. Ehe wir das bemerkten, waren beide Kapitäne von diesen Booten nicht mehr erreichbar. Nun lag die kleine Abalone etwas verloren zwischen den grossen Schiffen und hatte keine Chance, am nächsten Morgen um 8 Uhr auszulaufen. Um die Strömung in Richtung Solent mitzubekommen, war dieser Termin aber unbedingt einzuhalten. Eine Beschwerde beim Hafenmeister brachte schliesslich Erfolg. Das Militärboot wurde widerwillig von der Manschaft so verholt, dass die Abalone aus Ihrem Gefängnis manövriert werden konnte und einen "freien" Liegeplatz bekam. Allerdings währte die Freude nur bis zum nächsten Morgen. Beim Ablegen rammte eine englische Ausbildungsjacht die Abalone auf der Steuerbordseite. Es entstand zum Glück nur ein kleiner Schaden an der Teakscheuerleiste. 

Sonntag, den 7.6.2015 

Um 7.00 Uhr legen wir in Nieuwport ab mit Ziel Dover. Der Wind ist schwach und so motoren wir mit zusätzlich gesetzten Segeln die Küste entlang bis Dünkirchen und queren dort rechtwinklig den englischen Kanal und halten Dover an. Die Tide ist uns freundlich gestimmt und auch die Strömung vor der Hafeneinfahrt von Dover ist dieses Mal gering, sodass das Einlaufen mit Genehmigung der Port Control problemlos gelingt. Zwei Liegeplätze im Grandville Dock sind per Funk schnell organisiert und so liegen wir um 16:30 Uhr fest. 

 

Am nächsten Tag soll der Wind auf 5 Bft aus NE auffrischen - also idealer Wind für die Strecke Dover - Eastbourne. 

 

Montag, den 8.6.2015 

Um 7.00 Uhr setzen wir noch im Vorhafen von Dover das Großsegel und sicherten es mit unserem bewährten Bullenstander.  

Die Fock blieb eingerollt, da diese bei achterlichem Wind nur ausgebaumt stehen würde. Da es erheblichen Wellengang gab, verzichteten wir auf das Hantieren mit dem schweren Spi-Baum. Der Wind kam wie vorhergesagt von achtern und legte von 4 Bft bis bis in Böen 6 Bft zu,. 

Es war  eine schnelle Fahrt  nach Eastbourne. Hinter Dungerness mussten wir mal wieder das militärische Schießgebiet umfahren, argwöhnisch beobachtet durch ein Militärboot.  Auf dem letzten Stück bis Eastbourne legte der Wind noch einmal zu und es entstand ein sehr konfuser Wellengang, der uns das ein oder andere Mal heftig auf die Seite warf. Die Selbststeueranlage war damit etwas überfordert und so wurden die restlichen 10 Sm von Hand gesteuert. 

Um 15.00 Uhr hatten wir es geschafft. Wir bekamen 2 Liegeplätze links hinter der Schleuse im Gästehafen, der jetzt, in der Vorsaison noch recht leer war. 

 

Für die nächsten Tage war Starkwind angesagt und so haben wir uns entschlossen, bis Freitag 12. Juni in Eastbourne zu bleiben. 

Wir planten einen 2 Tage Landausflug nach London. Ab Eastbourne fuhren wir in 2 Std. bis Victoria Station. Im Fremdenverkehrsamt von Eastbourne erwarben wir dafür ein Sammelticket für 4 Personen zum Sonderpreis und die nette Dame organisierte für uns auch noch die Übernachtung im Hotel Berry House in London. 

Das war jetzt kein Superhotel aber es lag zentral nahe Paddington Station. Die Rückfahrt gestaltete sich dann etwas langwieriger, weil der Zug zwischen London + Eastbourne stehen blieb. Wir mussten dann über Brighton und 2 x umsteigen zurück nach Eastbourne fahren. Man sieht, in anderen Ländern ist die Bahn auch nicht zuverlässiger als bei uns in Deutschland. 

Zunächst fragen wir den freundlichen Hafenmeister, ob wir unseren defekten Außenborder für ein paar Wochen unterstellen können. Kein Problem, man hat einen Schuppen für solche Fälle. Gleichzeitig bietet er uns an, einen Reparaturbetrieb in der Nähe anzurufen. Und tatsächlich, nach 20 Minuten steht der am Schiff und begutachtet den Schaden. Wir einigen uns auf eine Reparatur (Kostenvoranschlag ca. 350 €) und vereinbaren, dass wir den reparierten Motor auf der Rückfahrt wieder abholen. Perfekter Service und noch einmal Danke an den Hafenmeister. 

 
 

Wir bleiben noch 2 Tage in Nieuwport und genießen den Strand und die guten Versorgungsmöglichkeiten, bevor es nach good old England geht. 

Verlassen der Roompot Marina bei Sonnenaufgang 

 
 

Unser Sommertörn sollte uns nach Südengland bis Cornwall führen. Bei optimalem Wetter ev. bis zu den Scillies. 

 

 

Donnerstag, den 4.6.2015 

Frühaufstehen war angesagt (die Tiede läuft). Um 5.30 Uhr legen wir bei aufgehender Sonne und Null Wind aus der Roompot Marina ab und erreichen nach 20 Minuten die Roompot Schleuse, die wir schnell hinter uns bringen.  

Nordsee wir kommen. Ohne Probleme (AIS sei dank) geht es rund Walcheren über die Westerschelde und über die Ansteuerung Zeebrügge Richtung Oostende.  

 
 

Vor Oostende können wir endlich den Motor abstellen und unter Segeln auf Nieuwport zuhalten. Gegen 13.30  Uhr erreichen wir den Yachthafen KYCN auf der rechten Seite. 

 
 

Wir bekommen 2 schöne Liegeplätze. Es ist Vorsaison und deshalb noch angenehm leer in den Häfen. Zu dieser Zeit sind hauptsächlich "Silver Ager" wie wir unterwegs. 

Mittwoch, den 3.6.2015 

Um 13.00 Uhr legt die "La Isla" in Bruinisse ab. Mit uns  unsere Segelfreunde mit Ihrer HR37 "Abalone". 

Mangels Wind geht es unter Motor Richtung Zeelandbrücke und dann weiter bis zur Roompot Marina. Hier hatten wir von Bruinisse aus bereits telefonisch  

2 Liegeplätze klar gemacht. Gegen 18 Uhr liegen wir fest. Wir machen das Schiff klar für die Nordsee. Motor und Füllstände werden noch einmal gründlich inspiziert, Laufleinen für die Lifebelts werden an Deck gespannt, Schwimmwesten kontrolliert und bereit gelegt und die Route für den nächsten Tag in den Plotter eingegeben. Leider gab es auch noch eine unangenehme Überraschung, als neben uns ein Schiff beim Einparken so unglücklich mit der Seereling an unseren, am Heckkorb aufgehängten Außenborder hängen blieb, dass die Halterung des Motors durchgebrochen ist und wir ihn gerade noch vor dem Versinken in den Fluten retten konnten. Das Problem war jetzt, dass wir ihn nur noch provisorisch an Deck stauen konnten und das er mit der gebrochenen Aufhängung nicht mehr einsetzbar war. Da es in Roompot keine Möglichkeit der Reparatur gab und wir uns durch den Vorfall nicht auf unserer Reise aufhalten lassen wollten, beschlossen wir, uns in Nieuwport darum zu kümmern. 

Südengland 2015 

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